Ein unzerstörbares Projekt gegen sexueller Gewalt

Ein weißes Plakat, einen schwarzen Stift, mutige Frauen und Männer. So erstellt die Fotografin Grace Brown ungewöhnliche Bilder von Menschen, die sexuellen Missbrauch erlebt haben. Auf dem Plakat schreiben die Opfer, was die Täter zu ihnen sagten.

Project Unbreakable so hat die 21 Jährige Brown es genannt. Das Ziel dieses Projektes ist das Fokus auf die Wichtigkeit eines Themas wie sexuelle Gewalt zu setzen. Kunst kann in solchen Fällen auch helfen, zu reagieren und zu heilen.

Alles hat für Grace Brown angefangen als an einem Samstagsabend eine Freundin ihr ihre Leidensgeschichte erzählte. Diese persönliche Geschichte berührte sie tief. Auf einmal verstand sie, wie häufig es zu so einer Tragödie kommt und dieses Gedanken hat ihres Leben radikal geändert. Am nächsten Morgen wachte sie mit der Idee zu dem Project Unbreakable auf.

Brown fotografierte zunächst Menschen, die sie kannte, dann entschied sie sich ein Tumblr Blog zu gründen. Sie wusste noch nicht, wie stark dieses Projekt werden würde.

Project Unbreakable wurde 2012 vom Time Magazine unter die 30 wichtigsten Tumblr Blogs weltweit gewählt und in den Social Networks werden die Bilder tausendfach geteilt.

Zur Zeit Grace Brown reist durch Nord Amerika und besucht Colleges und Universitäten um zu unterstreichen, dass es wichtig ist über das Thema Missbrauch zu reden und stellt sie somit ihres Projekt vor.

Ein Lichtblick in der Wunde der Kinderheirat

Am 27. September hat der UN-Menschenrechtsrat einen Ratschluss gegen die Kinderherat in Genf angenommen, in dem sie als Verletzung der Menschenrecht betrachtet werden. Diese Entscheidung wurde mit einer Stimmeneinheit von mehr als 100 Ländern getroffen. Ein Podiumsdiskussion bei der Vereinten Nationen und ein Bericht über die positiven Ergebnisse der Abschaffung dieser Praxis wurden in der Agenda aufgenommen.

Plan begrüßt diese Entscheidung sehr. Die Organisation kämpft seit langer Zeit gegen die Kinderheirat, die eine Verletzung der Mädchenrechte sind, weil die Mädchen von ihrer Kindheit aberkannt werden. Eine Kinderheirat bedeutet oft Gewalt, Misbrauch, gezwungenen Geschlechtverkehr mit Risiko von sexuell übertragbaren Krankheiten, vorzeitigen Schwangerschaften und Tod im Jugendalter.

Der Ratschluss folgt das Event ‘Zu jung zu heiraten‘, das am 25. September in New York stattgefunden hat, für die Eröffnung der 68. Generalversammlung der Vereinten Nationen. Während dieses Events haben die Regierungen von Kanada, Ghana und Holland Massnahmen gegen die Wunde der Kinderheirat gefördert.

Plan wurde von der 17 jährigen Beauftragte Farwa aus Pakistan vertretet, sie hat über ihre persönliche Ehrfahrung als Mädchen-Frau in ihrer Gemeinde gesprochen und hat ihre Meinung gesagt, über wie man dieses Problem lösen kann.

Plan hat vor kurzem den Bericht ‘Das Recht der Mädchen nicht zu heiraten‘ – erklärt Tiziana Fattori, National Director von Plan Italien – in dem angezeigt wird, dass die Kinderheirat ein globales Problem sind und, wenn man keine Massnahmen dagegen trifft, werden mehr als 140 Millionen Mädchen bis 2020 heiraten. Jedes Jahr 13,7 Millionen Mädchen, die zwischen 15 und 19 Jahre alt geheiratet haben, gebären mit verwüstenden Nachfolgen für sich und ihre Kinder in den Entwicklungsländern.

Plan sorgt für eine Bildung der Mädchen, weil die Schulbildung der Schlüssel ist, um Ehen und Schwangerschaften zu verzögern. Plan bewirbt in diesen Tagen die Kampagne Because I am a Girl mit besonderem Schwerpunkt auf dem 11. Oktober, der Internationale Tag des Mädchen. Durch dieser Kampagne ist es möglich Pate eines Mädchens zu werden und ihr eine Bildung von zumindest 9 Jahre zu gewährleisten”.

Nicht alle Mädchen sind zurück in der Schule

In den letzten Wochen haben die Schulen wieder geöffnet. Die Rücksäcke sind voll mit neuen Kugelschreibern und Heften. Das Rumschnuppern in den neuen Schulbüchern hat begonnen. Für viele Kinder ist es leider nicht so. Wenn man die armen Länder der Welt betrachtet, spielen drei Faktoren gegen ein erfülltes Schulleben eine grosse Rolle: arm zu sein, auf dem Land zu leben und zu einer entnischen, diskriminierten und ausgegrenzten Gruppe zu gehören.

Plan - zurück in die Schule
Plan – zurück in die Schule

In den 20% der Familien, die den armen Teil darstellen, gehen nur 64% der Kinder im Schulalter zur Schule. Im Vergleich zu den 90% der Kinder in den 20% der reichen Familien (diese Daten wurden von Unicef in 2010 veröffentlicht). Wenn man an dieser Statistik zusätzlich das Geschlecht der Kinder genauer betrachtet, bekommt man ein sehr trauriges Bild: die Kinder der armen Familien, die von der Möglichkeit in die Schule gehen zu können ausgeschlossen sind, sind meistens Mädchen.

Wenn die Eltern in diesen Fällen entscheiden müssen, welches von ihren Kindern von der Schulbildung profitieren soll, sind es nicht die Mädchen. Die Mädchen müssen meistens im Haushalt helfen und haben einen wirtschaftlichen Wert als Kinder-Frauen: diese zwei Punkten erscheinen wichtiger als ihre Bildung zu sein. Sobald das Mädchen in der Pubertät ist, muss sie die Schule verlassen. Die Daten hier sind eindeutig: 10 Millionen Mädchen heireten bevor sie 18 Jahre alt sind.

“Die Bildung ist der Schlüssel, um ein Mädchen vor vorzeitiger Ehe zu schützen – behauptet Tiziana Fattori, National Director von Plan Italia – eine Recherche von Plan bestätigt, dass die Mädchen ohne Bildung eine 3 Mal höhere Wahrscheinlichkeit vor der Volljährigkeit zu heiraten haben, als die Mädchen die einen Schulabschluss erreicht haben. Zusätzlich werden die Vorteile der Bildung der Mädchen auch in weiteren Analysen sowohl über die Steigerung des Bruttoinlandsproduktes als auch über den Beitrag der gebildeten Mütter, ihre Familie aus der Armut zu bringen, deutlich.”

Mit der Kampagne Because I am a Girl folgt Plan das Ziel, eine gute Bildung, die mindestens 9 Jahre dauert, für 4 Millionen Mädchen zu gewährleisten. Die Kampagne wird auch von Malala unterstützt, die seit kurzem die Tipperary Prämie für den Frieden bekommen hat und eine Kandidatin für den Friedensnobelpreis ist.

The Rocky Horror Show im Kammertheater

Auch in der Saison 2013-2014 wird das Musical The Rocky Horror Show in dem Kammertheater von Karlsruhe aufgeführt.

Richard O’Briens schrilles Musical wurde 1973 in einem kleinen Londoner Theater uraufgeführt und erlebte solch einen Zuspruch, dass die Show nicht nur drei Mal in ein größeres Theater umziehen musste, sondern auch zwei Jahre später verfilmt wurde. Inzwischen ist es fast 40 Jahre her seit Rocky zum ersten Mal auf einer Bühne das Licht der Welt erblickt hat und die Rocky Horror Show ist längst Kult. Lieder wie der Time Warp, Sweet Transvestite oder das von Janet gesungene Touch me machen das Musical unsterblich.

In dem Kammertheater wird das Zuschauen dieses Musicals eine sehr lustige und interessante Erfahrung.

Ein Erzähler, Hans Rüdiger Kucich, erzaehlt die Geschichte von dem frisch verlobten Paar Brad und Janet, Björn Schäffer und Sabine Ruflair.

Nach einer Autopanne sucht das Paar Hilfe und gerät ausgerechnet in die Fänge des einzigen transsexuellen Außerirdischen, den es weit und breit zu finden ist, Frank’N’Furter, interpretiert von Manuel Krstanovic.

Als ihnen Frank’N’Furters Butler Riff-Raff, Christian Ludwig, die Tür öffnet, ahnen Brad und Janet noch nichts davon, dass sie in dieser Nacht Zeugen einer wundersamen Schöpfung werden würden. Rocky, Philipp Moschitz, ein von Frank geschaffener Adonis, erblickt das Licht der Welt. Er soll einzig und allein der Lust seines Herren dienen.

Als Rocky aber lieber Janet nachsteigt als Frank, gerät die Situation außer Kontrolle auch mit der Steuerung von Magenta, Nicole Neiss, und Columbia, Andrea Graf, zwei weitere Hausdienerinnen von Frank.

Gemeinsam mit dem Paar werden die Zuschauer in die Gepflogenheit des exzentrischen Planeten Transsexual eingeführt und entdecken Lastern und Leidenschaften an sich, die nichts zu tun mit den gewöhnlichen Konventionen haben. Die Zuschauer bekommen vor dem Show das ‘Rocky Horror Show – Erste Hilfe Set‘ mit Reis, Wasserpistole, Toilettenpapier, Licht und Konfetti und können somit mitmachen und natürlich dürfen sie auch mittanzen.

Die sexuelle Befreiung, die dieses Stück fordert, ist in den meisten Ländern politisch kein Thema mehr und nur im Privaten stellt sich die Frage wie kann und sollte man seine Wünsch ausleben.

Die wunderbare Stimme von Nicole Neiss, die starke und witzige Ausstrahlung von Hans Rüdiger Kucich und die Geschicklichkeit von Manuel Krstanovic machen dieses Musical in dem Kammertheater sehenswert. JUST A JUMP TO THE LEFT!

Because I am a Girl: Malala Tag und Elena Di Ciccio als Testimonial

Der 12. Juli war der Geburtstag von Malala, das pakistanische Mädchen auf dem ein Attentat von einem Mitglied der Tehrik-i-Taliban Pakistan in 2012 verübt wurde. Malala befand sich damals auf der Heimfahrt von der Schule. Seit dem ist die 16-jährige Symbol des Bildungsrechts der Mädchen geworden. Genau der 12. Juli wurde als Malala Tag ausgerufen. Das Mädchen unterstützt die Kampagne von PlanBecause I am a Girl’ und mit ihrem Geburtstag hat der Countdown bis 11. Oktober, der Internationale Mädchentag, in dem die Kampagne weltweit gefeiert wird, angefangen. Am 12. Juli fehlten noch 100 Tage bis zum 11. Oktober.

An dem Geburtstag von Malala hat Plan Italia bekannt gegeben, dass Elena Di Cioccio hat akzeptiert, das italienische Testimonial der Kampagne Because I am a Girl zu werden. Die Schauspielerin und TV-Moderatorin hat sich entschieden, Teil der gemeinnützigen Organisation zu werden, nachdem sie die Projekte von Plan in Ghana besuchte. Ihr sind klar geworden die Wichtigkeit des Girl Empowerments mit gezielten Projekten, wie der Mikrokredit, die Effizienz der Bildung für die Mädchen als Mittel um die Armut zu bekämpfen und die Notwendigkeit die Mädchen zurück in die Schule zu bringen.

Mädchenrechte und die Geschlechtsgleichheit sind wichtige persönliche und berufsbezogene Themen für Elena Di Cioccio. Die Moderatorin war tief gerührt und begeistert als sie den Mut und die Stärke der Mädchen gesehen hat, indem sie ihren Weg in Bildung und Selbständigkeit versuchen zu finden. Sie müssen jeden Tag gegen Diskriminierung, Missbrauch, Geschlechtsverstümmelung, vorzeitige Ehe und psychischer und physischer Gewalt kämpfen.

„Die Geschlechtsdiskriminierung – behauptete Di Cioccio – schadet Frauen in der ganzen Welt. In den entwickelten Ländern, die reich von humanistischer Kultur sind und in den gesellschaftliche Regeln die Gleichheit gewähren sollten, werden die Frauen Opfern von Besitz, Eifersucht oder Wettbewerb mit den Männern. In den armen Ländern, wo praktisch alles fehlt und Reichtum und Bildung sind nur für wenige Leute zugänglich, wird der Kampf für den Fortbestand noch härter und die Schwächen sind noch mehr von diesen Faktoren betroffen. Es gibt starke wirtschaftliche Länder, die aber Missbrauch gegen Frauen erlauben. Die Frauen sind das Geschlecht, das das Leben erzeugt. Die echte Revolution für den nächsten Jahrhundert wird, die Menschen in derer Vielfalt zu schätzen, sein.

Elena Di Cioccio hat eine große Rolle in dem TV-Event von Plan Italia auf dem italienischen Fernsehkanal La7 mit dem Titel Prima le ragazze! Girls first! gespielt. Mit dieser Sendung hat die Organisation seine Rückkehr in Italien nach 50 Jahre gefeiert. Tausende Anrufe um Plan und die Wichtigkeit der Gleichheit für die Mädchen zu unterstützen.

Die internationale Kampagne von Plan ‘Because I am a Girl’ hat als Ziel eine qualitative Bildung von mindestens neun Jahren für vier Millionen Mädchen in der Welt zu gewähren, die nicht wegen Armut ausgegrenzt sein sollten. Letztes Jahr für den Internationalen Mädchentag wurden die wichtigsten Orten der Welt rosa beleuchtet: das Empire State Building, das London Eye, die Niagarafälle, die Ägypten Pyramiden und die wichtigsten indischen Denkmale. Auch Plan Italien hat das Oktagon der Galleria Vittorio Emanuele II in Mailand rosa beleuchtet. Eine rosa Welle für die Mädchenrechte!

Elena Di Cioccio während der Sendung Prima le ragazze!
Elena Di Cioccio während der Sendung Prima le ragazze!

Walaa Hussein: die Grenzgängerin

Am Samstag 13 Juli 2013 hat Dietrich Alexander einen interessanten Artikel über Walaa Hussein in der Zeitung Die Welt geschrieben. Ich zitiere hier manche besonders interessante Passagen dieses Artikels.

Israelin, Palästinenserin, Fußballspielerin in der israelischen Liga und in der palästinensischen Nationalmannschaft – wie kann man all das gleichzeitig sein? “Ich will dir mal was sagen: Ich bin Araberin, Palästinenserin und Israelin, aber zuallererst bin ich ein Mensch”, sagt Walaa Hussein und gibt eine ebenso trotzige wie verblüffend simple Antwort, die auch ihr Lebensmotto sein könnte. Denn die 24-Jährige ist wahrhaftig eine Grenzgängerin, eine selbstbewusste, starke Frau, die ihren Weg geht zwischen Checkpoints, Trennmauern, familiärer Tradition und Moderne in der konfliktreichsten Region der Welt.

Die Geschichte von Walaa ist ungewöhnlich, weil Walaa selbst ungewöhnlich ist. Geboren und aufgewachsen in der Nähe der israelischen Küstenstadt Akko, lässt sie sich in kein Schema pressen, unterwirft sich weder dem traditionsorientierten, streng konservativen Zweig ihrer Familie, der sie in Mädchenkleider stecken und verheiraten will, noch den Schikanen, denen sie an Grenzposten und auf Ämtern ausgesetzt ist. “Walaa ist ein Instinktmensch, sie verharmlost den Nahost-Konflikt, um atmen und leben zu können”, sagt Noemi Schneider, die ein Buch über die tapfere junge Frau geschrieben hat (‘Kick it, Walaa! Das Mädchen, das über Grenzen geht’).

Walaa ist eine 48er-Palästinenserin, sie stammt also von jenen Arabern ab, die nach der Gründung Israels 1949 im jüdischen Staat blieben. Damals waren das 100.000, heute zählt die Gemeinschaft israelischer Araber 1,5 Millionen Menschen. Damit ist jeder fünfte Israeli arabisch-palästinensischer Abstammung. So wie Walaa, die heute Tore für den israelischen Erstliga-Klub Ramat Hascharon schießt – und für die palästinensische Nationalmannschaft. Muss sie sich nicht irgendwann für eine Seite entscheiden? “Nein, nein”, beteuert sie im Gespräch mit der “Welt”. “Als ich geboren wurde, hatte ich ja auch keine Wahl.” In Israel sei sie Israelin, in Palästina Palästinenserin. “Ich fühle es”, sagt sie. Aber die anderen fühlen es nicht, jedenfalls nicht immer. In beiden Welten, hier und dort, bleibt Walaa eine Exotin. Sie ist in beiden zu Hause – und eben auch nicht.

Walaa ist so, wie sie ist, weil ihr Vater Rassan, ein Fußball begeisterter Zimmermann, seiner Tochter gegen alle Widerstände – sogar von der eigenen Frau – immer jeden Wunsch erfüllt hat. Die Großfamilie lebt in dem Dorf Schaab, nahe Akko in Nordisrael. Die Regeln des Koran werden eingehalten, aber nicht puristisch. Walaa wächst heran, wünschte sich aber keine Puppen, sondern im zarten Alter von vier Jahren Fußbälle und Fußballschuhe. Ihr eineinhalb Jahre älterer Bruder Murad mag das nicht. “Du bist ein Mädchen, Mädchen spielen nicht Fußball”, sagt er. Auch Mutter Chadija ist verzweifelt über die aus der Art geschlagene Tochter. Nur Vater Rassan versteht sie und lässt sie trainieren, spielen, laufen. Selten trifft man sie ohne Ball am Fuß an.

Israelische Auswahltrainer werden auf die kräftige Stürmerin aufmerksam, palästinensische auch. Mit 14 Jahren schießt sie in ihrem ersten Spiel ihre Mannschaft Sakhnin mit zwei Toren zum Sieg über Hadera. Das überzeugt auch Murad, der ihr nach dem Abpfiff anerkennend auf die Schulter klopft und sagt: “Spiel! Du bist gut. Mach weiter!” Es wird das einzige Fußballspiel seiner Schwester bleiben, das er sich ansieht. Murad, israelischer Meister im Bodybuilding, wählt für sich einen konservativ-religiösen Lebensstil. Eine Fußball spielende, selbstbewusste Schwester passt da nicht ins Bild.

Der israelische Talentscout Roni Schneider lädt Walaa schließlich zum Probetraining für die Nationalmannschaft ein. Da ist Walaa gerade 15 Jahre alt. Mit 16 gehört sie zum U-19-Kader und spielt international. Sie will sich nicht instrumentalisieren lassen, sie besteht auf ihrer Unabhängigkeit als Mensch. Wenn sie in der palästinensischen Nationalmannschaft spielt, legt sie ihre Hand bei der Hymne auf ihr Herz. Hat sich Walaa am Ende doch entschieden? Nein. In der nächsten Saison spielt sie wieder für ihren israelischen Verein Ramat Hascharon. “Ich hasse es, wenn jemand wissen will, was ich mache, wohin ich gehe, mit wem, warum”, sagt Walaa. “Das ist mein Leben!”

Im Herbst wird sie ihr Physiotherapie- Studium abgeschlossen haben. Im Dorf wird erwartet, dass sie dann heiraten wird. Aber sie müsste dann das Fußballspielen wohl aufgeben, weil sie noch keinen zweiten Rassan gefunden hat. Walaa meistert Grenzen, Widersprüche, Rollenmodelle. Aber der schwierigsten Frage ihres Lebens geht sie aus dem Weg, weil sie am Ende vielleicht doch nicht stark genug ist, um den tradierten gesellschaftlichen Normen und Erwartungshaltungen zu widerstehen. Ihre trotzig-ängstliche Antwort lautet: “Ich will nicht älter werden!”

Walaa Hussein, Foto aus der Zeitung Die Welt
Walaa Hussein, Foto aus der Zeitung Die Welt

Die Bildung kann das Leben in Afrika ändern: Geschichte einer Frau

Die italienische Sängerin Mina singt in ihrem neuen Lied ItacaHast du eine Minute? Und wenn du sie hast, würde ich gerne, dass sie für immer dauern wird”. Dieses Lied wurde zum ersten Mal während der Sendung ‘Prima le ragazze’ von Plan Italia am 5. Juni auf dem italienischen Fernsehkanal La7 präsentiert.

Die Signora der italienischen Musik wollte auf dieser Weise ihre Nähe zu Plan Italia Projekten zeigen. Diese Organisation fördert Kampagnen, die die Rechte der Mädchen unterstützen, die keine Möglichkeiten zu lernen haben. In der Tat, wenn man daran denkt, eine aufmerksame Minute für das Leben der Mädchen kann für immer dauern.

So war es für Fatma Ndaw: sie wurde in dem Hinterland von Dakar, in Senegal, geboren und als sie sechs war hat sie beide Eltern verloren aber sie hat keine Minute aufgehört zu lernen, sogar nicht als sie mit 15 einen Onkel heiraten musste und sofort schwanger wurde.

Fatma hat nicht die Hoffnung verloren. Ihr war es bewusst, dass jede Minute zählt. Sie hat also ihren Mann, der weitere Kinder wollte, verlassen und mit der Hilfe einer Tante hat sie es geschafft, an der Universität von Dakar Fremdsprachen zu studieren. Fatma hat danach als Lehrerin gearbeitet und hat eine Wohnung für sich und ihre Tante gekauft. Aber das ist noch nicht alles! Sie arbeitet zusammen mitl Plan Senegal an das Projekt ‘1000 Girls, um anderen Mädchen weiterzugeben, was sie gelernt hat und das ist, dass die Bildung das Mittel ist, mit dem man sein eigenes Leben verändern kann.

66 Millionen Mädchen in der Welt gehen nicht zur Schule und jedes dritte von ihnen darf nicht zur Schule gehen, genau weil sie ein Mädchen sind.

Insbesondere erleben die Frauen in den Ländern von Mittel-West Afrika eine starke Ungleichheit gegenüber den Männern. Das bringt zu einem Mangel an Bildung für die Mädchen. Tatsächlich haben diese Länder das niedrigste Bildungsniveau der Welt.

Laut offiziellen Daten gehen 14 Millionen Kinder nicht in die Schule in den 11 Ländern von Mittel-West Afrika. 8 Millionen von ihnen sind Mädchen. Auf dem Land verdoppelt sich die Anzahl der Kinder ohne Bildung im Vergleich zu der Stadt. Zusätzlich immer mehr Mädchen aufhören in die Schule zu gehen, weil sie früh heiraten müssen, belastet werden und vergewaltigt werden. Es gibt auch wenige Infrastrukturen die den Geschlechtsunterschied fördern, wie zum Beispiel getrennte Toiletten.

Die Arbeit von Plan für die Bildung der Mädchen in Mittel-West Afrika bezieht sich auf drei Elementen: ein gleicher Zugang zur Bildung, eine qualitative Bildung und die Einbindung der Bildungsinstitutionen. Zusätzlich arbeitet Plan mit der lokalen und nationalen Regierungen, um sie für die Rechten der Kinder und insbesondere der Mädchen zu sensibilisieren.

Es ist möglich, eine Minute ins immer in dem Leben der Mädchen umzuändern: das ist was uns die Geschichte von Fatma Ndaw beibringt.

Für Informationen über wie kann man Pate eines Mädchens werden, kann man in Deutschland die Telefonnummer 0049 – (0)40 – 611 400 anrufen oder eine E-Mail an info@plan-deutschland.de schicken. Die Webseite von Plan findet man unter: www.plan-deutschland.de.

Fatma Ndaw
Fatma Ndaw

Stiftung Marisa Bellisario: ausgezeichnete Frauen!

Für eine Frau Karriere zu machen ist anstrengender aber macht mehr Spaß“.

Vor 25 Jahren hat Marisa Bellisario uns bewiesen, dass jede Frau, wenn sie zielstrebig, mutig und bereit ihre Ambitionen zu folgen ist, kann alles in ihrem privaten Leben und bei der Arbeit erreichen. Frau Bellisario, die in 1988 gestorben ist, wurde von der Weltpresse als strenge aber korrekte Managerin bezeichnet und ihre professionelle Entwicklung bei Olivetti ist, ohne Zweifeln, sehr beeindruckend. Ihre ist die erste internationale Karriere in dem Bereich der Informatik in Italien. Sie selbst schrieb, dass “sie 20 Jahre vor den Wirtschaftswissenschaftlern und Experten erfahren habe, dass eine Firma international ausgestattet sein muss”.

Seit 1989 verleiht die Stiftung, die ihren Name trägt, einen Preis an weiblichen Vorzüglichkeiten, die sich bei der Arbeit, in dem Management, in der Wirtschaft und in der Gesellschaft in Italien aber auch international ausgezeichnet haben. ‘Donne ad alta quota’ ist ein Preis, der gedacht wurde um die Mühe der Frauen bei der Arbeit zu erkennen und dieses Jahr hat diese Veranstaltung am 20 Juni stattgefunden.

Die Stiftung Maria Bellisario, deren Präsident Lella Golfo ist, engagiert sich für die Recherchen und die Projekte, die weibliche Arbeitsumfeld, Unternehmertum und Management in den neuen Technologien befördern. Die Stiftung wertete die Frauen auf, die in dem öffentlichen und privaten Bereich tätig sind und fördert eine Gleichheitskultur in einer offenen Weise. Ihr Hauptziel ist, die Politiker, die Institutionen, die Unternehmen und die Arbeitswelt auf Idee und innovative Projekte für die professionelle Entwicklung der Frauen in Italien und international hinzuweisen.

Entscheidungen, Leistungsfähigkeit und Kenntnisse in einem internationalen Umfeld haben Marisa Bellisario eine weitsichtige und mutige Frau gemacht. Die Stiftung Bellisario fährt ihr Engagement fort, das ein Symbol für die Gleichheit zwischen Frau und Mann dargestellt hat.

Momo: die Wichtigkeit der Zeit

2012 und 2013 wurde in dem Badischen Staatstheater von Karlsruhe das Ballett Momo aufgeführt. Das vom Michael Endes Roman inspirierte Ballett handelt von dem Umgang mit der Zeit.

Die Zeit ist eine Thematik, die immer wieder in der Welt-Literatur vorkommt: Autoren wie Shakespeare, Thomas Mann und Samuel Beckett haben sich mit dem Thema beschäftigt. „Was ist die Zeit?“ und „Was hat sie mit unseren Leben zu tun?: Michael Ende stellt sich diese Fragen in seinem Roman, der in 1973 veröffentlicht wurde.

Das Ballett in Karlsruhe lohnt sich gesehen zu werden. Die Choreographie von Tim Plegge sieht in der originalen Version die talentierte und expressive Blythe Newmann, die Momo darstellt, Flavio Salamanca als Beppo und den vielseitigen Zhi Le Xu als Gigi vor.

Die Philosophie von Momo kann mit dem Konzept zusammengefasst werden, dass man die eigene Zeit leben soll, indem man die einzigen Momente genießt und ihren Wert schätzt. Auf dieser Weise denken aber die sogenannten ‚grauen Herren‘ nicht: sie sind die dunklen Agenten, deren Ziel ist, dass die Leute Zeit sparen. Sie glauben, dass das Leben Synonym von Effizienz sein sollte und dass die Spontanität nur für Kinder vorgesehen ist. In der Tat ziehen die grauen Herren die Zeit der Leute ab und überreden sie, dass sie diese Zeit später wieder haben können. Wann das geschehen sollte, ist aber nicht klar. Hauptsache ist, dass die Leute alles schnell und wie eine Maschine machen: sie sollen fleißig arbeiten, ohne die eigenen Träumen zu verfolgen und auch ihre Liebe wird dadurch materiell.

Die vergessene Werte, der Opportunismus, das Erledigen ohne etwas zu fühlen, das Konsumdenken, die Masse und die Eile: Momo ist eine Allegorie des aktuellen Zeitraumes. Momo ist aber der Schlüssel, der zu dem richtigen Leben führt. Mit ihrer Spontanität gibt sie die verlorene Zeit dem Menschen zurück.

Momo kann nicht uns von der Routine befreien aber wir selbst können unser Verhalten im Vergleich zu der Zeit ändern. Wie?! Ganz einfach: indem wir langsamer gehen, nachdenken, zurückkehren und einen Sinn an den Sachen geben und dabei unsere Emotionen folgen. Alles gehört den anderen nur die Zeit uns.