Das nicht Interview

Da er mir noch nicht geantwortet hat aber ich bin nicht so geduldig um hinterher zu rennen, veröffentliche ich hier das Nicht Interview mit dem Besitzer vom Restaurant el seco in Stuttgart, nähe Liederhalle.

Hallo Herr „el seco“,

vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Ich freue mich sehr über Sie und Ihr Restaurant zu schreiben. 

Hier unten finden Sie die Fragen für das Interview:

1) Seit wann sind Sie in Deutschland und in der Gastronomie tätig?
2) Wie ist die Idee, ein equadorenisches Restaurant aufzumachen, entstanden?
3) Wie ist ihr Konzept?
4) War das für Sie schwierig während der Corona-Zeit das Restaurant offen zu halten? Was motivierte Sie weiter zu machen?
5) Was ist der Grund, wofür Sie jeden Morgen gerne aufstehen?Für die Fotos hätte ich gerne 4 Bilder, die Sie gerne anschauen und die für Sie wichtig sind. Gerne auch ein Bild vom ganzen El seco-Team.

Viele Grüße

Angela Fradegradi

Das Menü vom el seco ecuadorianisches Restaurant in Stuttgart West.

Treffe dich

Nach einer Woche harte aber schöne Arbeit, habe ich mir das gegönnt.

Mit vielen Leuten aber in aller ersten Linie mit dir selbst… oder mit dir selber, da sind die Deutschen sich auch nicht immer einig 😅.

Danach wirst du in der Lage sein, dir auch etwas zu gönnen. Ansonsten würdest du im Leben nie darauf kommen. Denke aber denke vor allem an dich. Sorge für dich, immer.

Das Leben ist eine Reise: Deine.

Stell dich deinen Ängsten

Als ich studierte, war ich in meiner Freizeit Trainerin einer U12 Volleyball-Mannschaft. Für viele Kinder war es damals die erste Möglichkeit richtig im Kontakt mit dem Ball zu kommen und viele hatten davor Angst. Sie hatten Angst, sich zu verletzen, weil sie den Ball nicht kontrollieren konnten. Oft sagten sie mir: “Ich kann das nicht” und ich antwortete ihnen, dass mit Übung sie alles erreichen könnten.

Ängste können uns einen Streich spielen und uns lähmen. Deswegen ist es wichtig, sie auszusprechen. Wenn wir laut sagen, dass etwas uns Angst macht, verliert diese bestimmte Sache an Gewicht. Wir teilen unsere Gedanken mit jemandem und ihre Last wird dadurch kleiner, weil wir von der vertrauten Person Unterstützung und motivierende Worte bekommen.

Viel wichtiger ist es jedoch, dass wir uns ständig mit unseren Ängsten konfrontieren. So verlassen wir unsere Komfort-Zone und stellen uns der Angst. Wenn wir das nicht tun, laufen wir die Gefahr, dass die Angst die Kontrolle übernimmt und immer größer in unserem Kopf wird. Das Gute dabei ist, wenn wir uns mit unserer Angst konfrontieren, dass unser Selbstvertrauen wächst. Jedes Mal, das wir das schaffen, hat es einen positiven Effekt auf das Bild, welches wir von uns haben.

Ich habe Angst vom Autofahren aber ich stelle mich dieser Angst. Ich denke an meine Volleyball-Kinder und sage mir, dass je mehr ich übe, desto sicherer ich werde. Manchmal brauche ich aber auch einen “Arschtritt”.

Ich beim Autokauf: Der erste Schritt meine Angst zu überwinden.

Seele baumeln lassen

Manchmal braucht man nur einen Urlaub und einen Tapetenwechsel, um die Seele baumeln zu lassen. Ich befinde mich gerade auf Sardinien, sehe jeden Tag etwas neues, gehe wandern und esse viel Fisch: Ich genieße es total. Etwas ungewöhnliches in diesen Zeiten aber es fühlt sich richtig gut an.

Und dann…

Und dann kommt die Zeit, in der du zurückblickst, und glücklich und stolz auf dich selbst bist.
Du hast es hierher geschafft, egal wie viele Male du hingefallen bist. Du bist immer aufgestanden: manchmal ging es schneller und manchmal hast du etwas mehr Zeit gebraucht.
Du hast es mit deinen Kräften geschafft und du hast dir Hilfe geholt, wenn du nicht weiter wusstest.
Dein Willen ist stark. Du hast immer daran geglaubt, dass du genau das verdient hast, was du jetzt erreicht hast. Du hast einfach nie aufgehört, es zu probieren.
Jetzt, wenn du dich im Spiegel anschaust, kannst du dich ruhig anlächeln. Du bist deine beste Freundin geworden und Freunde sind lieb zu einander. Warum solltest du also nicht lieb zu dir selbst sein?!
Gönne dir Pausen, lese, gehe spazieren, mache Sport, reise, sei mal offline und verbringe Zeit mit dir selbst. Denn die Zeit, die du für dich selbst einräumst, ist sehr wertvoll.

Du hast alles was du brauchst, um glücklich zu sein. Verliere also keine Energie mit Vorwürfen und Schuldgefühlen, folge deinem Bauch: Er weiß den Weg! Selbst, wenn der nur zur Schokolade führt.
Du bist genau richtig: Traue dich, lebe dein Leben!

Ein Baum in der Sonne
Lebe dein Leben wie dieser Baum: Glücklich für ein Paar Sonnenstrahlen

Eine Brezel… danke!

Eine Brezel

Heute Morgen in der Schlange beim Bäcker war vor mir ein Papa mit einem Baby im Maxi-Cosi und einem vierjährigen Jungen. Schon beim Anstehen war ich erstaunt wie ruhig der Junge war: Er bewegte sich immer brav nach vorne, sobald sein Papa es auch tat. Als sie dran waren, merkte ich, dass der Junge zum Tresen ging, auf die Fußspitzen stieg und ein Euro auf den Tresen legte. Er sagte ganz stolz und konzentriert: “Ich hätte gerne eine Brezel!”. Als die Bäckerin Richtung der Brezeln ging, sagte sein Papa: “Und dann? Was musst du noch sagen?”. Der Junge überlegte keine Sekunde und fügte: “Danke!” hinzu. Nachdem die Bäckerin seinen Papa noch bedient hatte, sagte sie dem Jungen zum Verabschieden: “Das hast du richtig toll gemacht!”. Er ging aus der Bäckerei raus 2 cm größer.

Solche Szenen beobachte ich gerne und ich bin immer erstaunt, wenn Kinder unabhängig agieren. Man sieht ihnen die Konzentration und die Freude an, wenn sie das erreichen, was sie vor hatten.

Zeichnen ohne Radiergummi

Beim Nichtstun, habe ich ein schlechtes Gewissen. Ich habe dabei einen unruhigen Kopf, der sich ständig bei mir meldet und nicht zufrieden stellt, wenn ich mal auf den Pause-Knopf drücken möchte. Danach gewinnt meistens der Kopf und hinterlässt mir ein komisches Gefühl, weil ich beim Nichtstun auch nicht richtig dabei war. Ich war schließlich zu sehr mit meinen Gedanken beschäftigt.

“Es gibt absolut nichts in der Vergangenheit, das du ändern kannst. Das ist simple Physik. Hab kein schlechtes Gewissen, wenn du nichts tust. Durch Tun entsteht wahrscheinlich mehr Schaden auf der Welt als durch Nichtstun. Aber mach das Beste aus dem Nichtstun. Sei achtsam dabei.” – dieser Satz vom englischen Autor Matt Haig ist für mich sehr wahr.

Ich bin gerade dabei zu lernen, bewusster zu entscheiden, wenn ich Nichtstun möchte und mir weniger dabei zu denken. So bin ich hinterher nicht mehr enttäuscht, dass ich die Zeit verschwendet habe, sondern bin ich eine Erfahrung reicher, weil ich mir doch eine Pause gönnen kann. Achtsamkeit ist oft der Schlüssel, den ich vergesse dabei zu haben.

Beim Leben macht man Fehler, aus Fehlern lernt man.

Meine drei Säulen

Als ich 17 war, ging mein Papa in Rente. Ziemlich schnell etablierte er eine gewisse Routine, die ich immer etwas kritisch sah. Meiner Meinung nach machte er jeden Tag das Gleiche und das empfand ich als langweilig damals.

Er stand um 8:00 Uhr auf, frühstückte, dann machte er etwas Hausarbeit und aß mit meiner Mama zu Mittag. Nachdem er mit sich selbst Karten spielte oder sein Buch weiter las, ging er zu einem Café und spielte Karten mit seinen Freunden. Gegen 16:00 Uhr kam er nach Hause und bereite sich einen kleinen Snack vor, schaute die Nachrichten und ging anschließend eine Runde Fahrrad fahren. Nach dem Abendessen las er wieder und schaute zum Tagesabschluss fern. Gegen 23:00 Uhr ging er ins Bett.

Für mich war es als Jugendliche unvorstellbar, jeden Tag einen bestimmten Muster zu folgen. Jetzt mit etwas mehr Lebenserfahrung verstehe ich, dass dieser Ablauf ihm half gut zu funktionieren. Man braucht im Leben bestimmte Säulen, an die man sich anlehnen kann, um ein besseres Gefühl zu haben.

Ich habe jetzt auch meine drei Säulen: Diese sind drei Aktivitäten, die ich jeden Tag mache, um im Reinen mit mir selbst zu sein. Meine drei Säulen sind das Yoga, die Meditation und das Schreiben auf mein Gratitude Journal.

Ich praktiziere jeden Tag für mindestens 30 Minuten Yoga, um meine Energie in die richtigen Kanäle zu leiten. Ich meditiere 20 Minuten Abends, um die Gedankenkreisen zu beruhigen und zu mir zu finden. Ich liste jeden Tag 10 Dingen auf, worüber ich dankbar bin, um den Blick auf das Positive in meinem Leben nicht zu verlieren.

Ich mache jetzt auch jeden Tag das Gleiche und verstehe besser warum mein Papa das damals auch machte: Man braucht bestimmte Aktivitäten, auf die man immer zurückgreifen kann, wenn man Sicherheit oder ein besseres Gefühl im Leben braucht.

Ohne Säulen steht ein Gebäude wie dieses nicht.

Du verzichtest

In der letzten Zeit höre ich in Dauerschleife das Lied Rinunci (Du verzichtest) des italienischen Sängers und Schriftstellers Gio Evan. Ich stelle mir dabei vor, dass ein guter Freund mir diese Wörter sagt, um mich in meinem Leben zu ermutigen, aktiv zu sein und Entscheidungen zu treffen. Das Schlimmste für jeden von uns wäre, alt oder krank zu werden und sich dabei Vorwürfe machen. Wir wollen uns doch nicht sagen: “Ich habe mich nicht entschieden, die meisten Tage glücklich und mutig zu leben”. Wir haben ja nur ein Leben, das sollten wir nicht nur passieren lassen! Wir haben immer alles was wir brauchen, um glücklich zu sein.
Der Text von Rinunci ist so schön, dass ich es übersetzen möchte, sorry falls das sich nicht natürlich anhört: Ich bin kein Muttersprachler.

Du verzichtest
Gio Evan

Jedes Mal, wenn du nichts unternimmst
wenn du verzichtest und alles hinschmeißt
Jedes Mal, wenn du die Verantwortung der Zeit überlässt,
den Schicksal zu ändern
und du nicht darauf bestehst es selber zu machen
und du kein Rückgrat zeigst
und nicht dein Bestes gibst
Jedes Mal, wenn du deine Schätze dem Wind übergibst,
und die Augen schließt, um deine Ergebnisse nicht zu sehen
Jedes Mal wenn du dich entscheidest, nicht zu entscheiden
und du keine Entscheidung triffst, indem du wählst, nicht zu wählen
und dir dabei denkst, diese wäre keine Wahl
Jedes Mal, wenn du auf dieser Weise nichts unternimmst
und dabei hoffst, dass die Veränderung an sich, für dich die Lage ändert
oder dass das Schicksal sich um dein Wohlbefinden kümmern wird
Jedes Mal, wenn du dabei glaubst, dass man auf eine gute Nachricht
vor dem Sofa warten kann
Nun, jedes Mal, wenn du entscheidest, nicht zu entscheiden
keine Stellung zu nehmen
Jedes Mal, wenn du aufhörst, deinen Träumen
und deine Projekte zu verwirklichen,
verlierst du ein bisschen von der Schönheit,
die dich immer von den anderen abgehoben hat

Ich persönlich
mag dich, wenn du dich entscheidest
wenn du Rückgrat zeigst
und auch wenn sich alles in die falsche Richtung dreht
du die Mut findest, die Richtung zu wechseln.

Rinunci Gio Evan Video

Beim Losgehen kommt die Kraft

Das ist ein kleiner Reminder an mich selbst. Mir wurde gesagt, dass mich manchmal zum Glück zwingen muss, weil ich mir oft zu viele Gedanken mache, anstatt mal mit etwas loszulegen, das ich noch nie gemacht habe oder vorhabe. Beim Losgehen kommt die Kraft, diesen kleinen Zettel habe ich mir auf dem Schreibtisch platziert und darauf schaue ich immer, wenn ich mich frage, ob ich etwas unternehmen soll oder nicht. Einfach mal ausprobieren, nach dem ersten Schritt fühlt man sich meistens sicherer.