Als ich studierte, war ich in meiner Freizeit Trainerin einer U12 Volleyball-Mannschaft. Für viele Kinder war es damals die erste Möglichkeit richtig im Kontakt mit dem Ball zu kommen und viele hatten davor Angst. Sie hatten Angst, sich zu verletzen, weil sie den Ball nicht kontrollieren konnten. Oft sagten sie mir: “Ich kann das nicht” und ich antwortete ihnen, dass mit Übung sie alles erreichen könnten.
Ängste können uns einen Streich spielen und uns lähmen. Deswegen ist es wichtig, sie auszusprechen. Wenn wir laut sagen, dass etwas uns Angst macht, verliert diese bestimmte Sache an Gewicht. Wir teilen unsere Gedanken mit jemandem und ihre Last wird dadurch kleiner, weil wir von der vertrauten Person Unterstützung und motivierende Worte bekommen.
Viel wichtiger ist es jedoch, dass wir uns ständig mit unseren Ängsten konfrontieren. So verlassen wir unsere Komfort-Zone und stellen uns der Angst. Wenn wir das nicht tun, laufen wir die Gefahr, dass die Angst die Kontrolle übernimmt und immer größer in unserem Kopf wird. Das Gute dabei ist, wenn wir uns mit unserer Angst konfrontieren, dass unser Selbstvertrauen wächst. Jedes Mal, das wir das schaffen, hat es einen positiven Effekt auf das Bild, welches wir von uns haben.
Ich habe Angst vom Autofahren aber ich stelle mich dieser Angst. Ich denke an meine Volleyball-Kinder und sage mir, dass je mehr ich übe, desto sicherer ich werde. Manchmal brauche ich aber auch einen “Arschtritt”.