Eine Brezel… danke!

Eine Brezel

Heute Morgen in der Schlange beim Bäcker war vor mir ein Papa mit einem Baby im Maxi-Cosi und einem vierjährigen Jungen. Schon beim Anstehen war ich erstaunt wie ruhig der Junge war: Er bewegte sich immer brav nach vorne, sobald sein Papa es auch tat. Als sie dran waren, merkte ich, dass der Junge zum Tresen ging, auf die Fußspitzen stieg und ein Euro auf den Tresen legte. Er sagte ganz stolz und konzentriert: “Ich hätte gerne eine Brezel!”. Als die Bäckerin Richtung der Brezeln ging, sagte sein Papa: “Und dann? Was musst du noch sagen?”. Der Junge überlegte keine Sekunde und fügte: “Danke!” hinzu. Nachdem die Bäckerin seinen Papa noch bedient hatte, sagte sie dem Jungen zum Verabschieden: “Das hast du richtig toll gemacht!”. Er ging aus der Bäckerei raus 2 cm größer.

Solche Szenen beobachte ich gerne und ich bin immer erstaunt, wenn Kinder unabhängig agieren. Man sieht ihnen die Konzentration und die Freude an, wenn sie das erreichen, was sie vor hatten.

Fürsorglichkeit

Mir fällt es nicht leicht, Fürsorglichkeit auf Italienisch zu übersetzen aber das ist ein Wort, das ich besonders mag. Es beschreibt für mich eigentlich eine Haltung: ein Verhalten, das gepflegt werden sollte.

Fürsorglichkeit bedeutet dem anderen Interesse zu zeigen, genauer zuhören, vorhersehen was die andere Person benötigen könnte und gezielt Aufmerksamkeit schenken.

Da es ein Verhalten ist und es sich, meiner Meinung nach, so schön beschreiben lässt, ist es nicht so einfach Fürsorglichkeit mit einem einzigen entsprechenden italienischen Wort zu übersetzen.

Ich mag es, wenn ich dieses Verhalten bei anderen Leuten erkenne und versuche selbst das als Eigenschaft zu pflegen.  Weil es gibt nichts schöneres als Freude und Aufmerksamkeit zu schenken. Wenn du was gibst, bekommst du viel mehr zurück als was du gegeben hast.

Durch eine fürsorgliche Haltung entsteht ein anderer Blickwinkel und dein Fokus ist nicht mehr auf dich gerichtet, was dich automatisch zu einer selbstlosen Person macht.