Mülle Grazie und mein Denkfehler
Mittwoch – Ich bin in der Nähe vom Feuersee in Stuttgart-West und spaziere, als ich an einer Kreuzung einen Mülleimer sehe. Ein drauf geklebter Pfeil zeigt zum Loch. Unter diesem Pfeil lese ich “Mülle Grazie” und direkt fängt mein Gehirn an, sich aufzuregen.
Ich denke: “Äh?! Wie meinen sie das? Soll das ein Witz sein, weil wir Italiener immer tendieren, am Ende jedes deutschen Wortes einen ‘-e‘ einzufügen. Wie diese Bekannte von mir, die mal zu ihrem Freund auf Italienisch in Karlsruhe sagte: “Amo, sto a Marktplatze!” (Liebling, ich bin am Marktplatze!). Oder beziehen sie sich jetzt auf die unzähligen Müllskandalen in Italien? Soll ich mich jetzt wirklich aufregen?!”
Ein bisschen Zeit vergeht und, als ich fast meine innerliche Aufregung vergessen hatte, fing ich an, zu verstehen…
“Ah, echt jetzt?! Das war ein Wortspiel! Mülle Grazie = mille grazie. Die Stadt Stuttgart wollte sich damit bei den Bürgern bedanken, die sich Mühe geben und ihren Müll in den Mülleimern entsorgen. Oh Mann, können sich die Deutschen das endlich nicht mal abgewöhnen: Niemand sagt in Italien mille grazie! Man sagt: Grazie mille!!!